Die meisten Tage vergingen nun im Nebel. Nur selten wusste Therese noch, wer und wo sie war. Heute aber lachte die Sonne, und die Vögel sangen. Therese saß in ihrem Rollstuhl im Park vor dem Pflegeheim, und freute sich an der Wärme des Frühlings.
Doch ihr Herz wog schwer, bestimmt würde auch heute niemand kommen, sie zu besuchen. Das ist nun alles, was mir geblieben ist, dachte sie. Ein langes Warten auf den Tod. Es würde mir so viel bedeuten, jetzt zu wissen, dass ich das Leben weitergegeben habe… Eine kleine Träne kullerte über ihre Wange.
Damals, an der Uni, war sie sich so sicher gewesen. Kinder sind bloß lästig. Ganz besonders für Frauen, Karriere kann man vergessen, wenn man so ein Würmchen an der Backe hat. Aber Therese wollte unbedingt Karriere machen, sie träumte vom Nobelpreis. Und so arbeitete sie hart, jeden Tag, kein Raum für Vergnügen, und schon gar nicht, um einen Gefährten zu finden. „Kinder des Lichts“ weiterlesen