Der Gott der Menschen

Gestern schrieb ich, dass alle Religionen Gefängnisse für Gott sind, und mit ein wenig Nachdenken fühle ich mich bemüßigt, diesbezüglich heute noch einmal zu betonen, dass ich “alle Religionen” schrieb, also auch nicht (stattdessen) “eine Weltreligion” wäre besser. Wissen Sie, man könnte meinen, ich handele im Sinne der Kabale, wenn ich allen Religionen den Zugang zu Gott abspreche, denn die Kabale will alle Religionen weltweit töten, das ist eines ihrer wichtigsten erklärten Ziele. Der große Unterschied zu meinem gestrigen Essay aber ist, die Kabale will statt der vielen Religionen nur mehr eine Weltreligion, welche auch noch – ausgerechnet – der Satanismus sein soll. (Dies kann jeder sehen, in deren Filmen, Videos, Werbekampagnen, es gibt tausende und abertausende Belege dafür, wer heute noch Macht erreichen will, muss sich Satan beugen – man muss wirklich blind sein, um das noch immer nicht gemerkt zu haben, es ist überall).

Unser Planet ist unter der Herrschaft des Bösen. Seit wann und von wem (welchen handelnden Personen) lasse ich hier einmal aus, ich habe schon oft darüber geschrieben. Aber dass unsere Heimatwelt unter der Regie Satans steht, das ist so brüllend offensichtlich, dass sogar die Meinungsmacher der Kabale es erklären müssen, und sie erklären es so, dass der Mensch von Natur aus böse sei.

Hexen, Juden, Viren, Klima – schier unerschöpflich scheint die Vorstellungskraft des Menschen, immer neue Gründe zu finden, seinen Nächsten zu quälen, zu berauben und totzuschlagen. Ist der Mensch von Natur aus böse?

Um diese Frage zu beantworten, müsste man zunächst wissen, was das Böse ist. Wir (Menschen) neigen dazu, “das Böse” als etwas anzusehen, welches uns Leid zufügt, und “das Gute” als etwas, das uns hilfreich ist. Das ist verständlich, aber versuchen Sie einmal, die Fragestellung aus der Sicht Gottes zu betrachten. Ein Blizzard fügt vielen Leid zu, glauben wir also, dass Gott böse sei? Nein, es ist Seine Schöpfung, und warum auch immer, sie benötigt Blizzards, ob wir Sternenkindergarten-Primaten das verstehen (und uns dagegen schützen) können oder nicht. Ohnehin, wenn Seine Schöpfung derart ist, dass sie das unfasslich seltene Wunder eines belebten Planeten werden lässt, und der, aufgrund seiner Lage im All, seiner geologischen Geschichte, seiner Atmosphärenzusammensetzung, was weiß ich, leider Blizzards hervorbringen muss, dann kann man das doch wirklich nicht Gott in die Schuhe schieben.

Vielleicht gäbe es keine Amphibien ohne Blizzards? Die Kiemenatmer wagten sich kurz an Land, um zu den leckeren Pflanzen dort zu gelangen, aber dann kam der Blizzard. Erwacht aus der Kältestarre wollte das künftige Amphibion zurück ins Wasser, aber dort war nun Eis. Und so musste es sich am Schmelzwasser laben, und lernte dergestalt, wie es immer länger an Land bleiben konnte. Bis unsere ältesten Vorfahren dauerhaft an Land zu leben begannen – ja, auch wir Menschen sind vor langer Zeit aus dem Meer gekrochen. (Beziehungsweise, um genau zu sein, unsere biologischen Urahnen).

Mich wundert es immer, wenn manche meinen, die biblische Schöpfungsgeschichte wäre Ausdruck göttlicher Herrlichkeit, und wer sie bezweifeln würde, der würde Gott geringschätzen. 7 Tage? Und davon einer sogar noch mit Nichtstun? Offen gesprochen, Gott, so wie Er wirklich ist, als Jemand Der erschafft über Jahrmilliarden, und immer wieder neu, an Billionen Orten zur gleichen Zeit, so Jemand beeindruckt mich weit mehr als ein Zauberkünstler im Garten Eden. Wo also würde ich Gott geringschätzen, wenn ich Ihn sehe als schlicht die Realität – kann eigentlich irgendetwas wunderbarer, geheimnisvoller und großartiger sein als eben jenes Universum, in welchem wir sind?

Aber ich war bei der Frage, was böse ist. Offensichtlich reicht “Leid zufügen” dafür nicht, sonst müssten wir Gott (wg. Blizzards, Erdbeben, Vulkanen, Meteoren) auch für böse erklären. Es scheint die Absicht zu sein, welche etwas böse macht. Wer beim Zwiebelschneiden abrutscht, und versehentlich die Hand seines Gefährten verletzt, handelt nicht böse, wer es ihm hingegen vorsätzlich in die Brust sticht, aber auf jeden Fall.

Könnte Gott also nicht doch böse sein? Will sagen, angenommen, Gott würde mit den Blizzards ein böses Ziel verfolgen, dann wäre Er eben doch böse? Nein, das ist unmöglich. Die Absicht Gottes ist immer das Gute (deswegen heißt Er ja so, “got” für indogermanisch “gut”). Und falls Sie meinen, Gott wäre nicht ausschließlich das Gute, es sei Ihnen unbenommen, aber dann reden wir nicht über das Gleiche. Die Definition von Gott ist Der, Der nur guter Absicht ist.

Dies führt zu einer wichtigen Frage: Wenn Gott nichts als das absolut Gute ist, wo kommt dann eigentlich das Böse her? Und nun, die Antwort ist sehr traurig, wir Wesen, denen die Freiheit geschenkt ist, gegen Gott zu handeln, mit anderen Worten, gegen das Gute, wir allein sind der Teufel, vor dem wir uns so sehr fürchten. Beziehungsweise, könnten es sein. Denn, wie gesagt, Gott schenkte uns Freiheit – nicht etwa den Zwang, böse zu sein.

Als kleines Zwischenfazit ist damit zwar noch nicht erklärt, was das Böse ist, aber eine Frage immerhin lässt sich schon beantworten, nämlich die, ob die Menschen (wie die Satanisten behaupten) von Natur aus böse wären: Nein, auf keinen Fall. Es kommt vielmehr darauf an, was wir (Menschen) mit der uns geschenkten Freiheit anfangen.

Ich weiß, es klingt krass, quasi zu sagen, dass Freiheit nur ein anderer Name des Teufels ist. Aber sie ist eben auch die Freiheit, ein Engel zu sein. Die Wahl liegt allein bei uns, und wie sie ausfällt, entscheidet ob wir Teufel oder Engel sind.

Kennen Sie dieses alte Indianermärchen? Ein Großvater sitzt mit seinem Enkel am Feuer und erzählt: “Auf deinen Schultern sitzen zwei Wölfe, ein Wolf ist das Gute und der andere das Böse. Und immerzu werden die beiden Wölfe miteinander kämpfen, dein ganzes Leben lang.” Das Kind fragt den Großvater: “Und wer gewinnt?” – “Der, den du fütterst”, antwortet der Großvater. Nein, wir Menschen sind nicht böse von Natur aus. Wir haben die Freiheit, zu sein was immer wir wollen. Anders als, zum Beispiel, eine Schnecke. Die kann nicht böse sein, und wenn sie hundertmal im Garten meinen Salat frisst. Sie hat keine Wahl, aber nur wer eine Wahl hat, kann böse sein.

Ich denke, es ist nun nicht weiter schwer, zu definieren, was das Böse ist. Böse zu handeln bedeutet, gegen Gott zu handeln, denn Gott ist das absolut Gute. Und böse ist nun einmal, was nicht gut ist.

Diese Erkenntnis bringt aber nicht viel weiter, denn wer ist Gott? Wie sind Seine Absichten, ja, sie können per definitionem nur gut sein, aber welche bitte sind es genau, in diesem unbegreiflichen Wunder eines superkomplexen Alls? Und sehen Sie, an eben dieser Stelle kommt es ins Spiel, warum die herrschenden Kreise die Religionen geschaffen haben. Egal welche Religion, und wenn es der Satanismus ist, will Ihnen erzählen, wie Gott ist. Denn wenn Sie das glauben, handeln Sie ohne Nachdenken wie die betreffende Religion es will, und Sie wären sogar der Ansicht, Sie würden damit gottgefällig, also gut, handeln, egal was Sie tun würden, und wenn es, wie im Satanismus, im Kult des Baals oder der Azteken, sonstwo, Kinder rituell schlachten wäre; egal was Ihr Tun im Namen einer Religion wäre, Sie würden glauben, es sei gut, und darum erschuf die Kabale des Bösen die Religionen, um unseren Geist zu knechten – um uns ein falsches Bild von Gott zu geben, damit wir in diesem falschen Namen falsch handeln.

Bitte denken Sie jedoch nicht, ich würde Jesus mit dem Christentum, Buddha mit dem Buddhismus, oder Mohammed mit dem Islam verwechseln. Es ist leider unmöglich, sich selbst ein Bild zu machen wie diese Menschen waren, damals liefen noch nicht alle mit Smartphone herum. Wir kennen nur Fetzen der Wahrheit aus dem Leben dieser Menschen. Wir können sogar noch nicht einmal sagen, ob sie tatsächlich je gelebt haben, oder nur ein Mythos, eine Erfindung sind. Ich persönlich glaube aber, dass es immer wieder Menschen gibt, die begnadet sind, Worte zu finden für das unbegreifliche Wunder, Welches Gott ist. Und ich glaube, dass jeder Mensch nach seinem inneren, ihm eingeborenen Wunsch das Gute will wie Gott, und deshalb die Worte jener, die es vermochten, Gott ihren Mitmenschen zu zeigen, dass diese Worte, ob von Jesus, Mohammed oder Buddha, deshalb ein so weites Echo über die Jahrtausende finden, weil wir Menschen zwar von Natur aus frei sind, gut oder böse zu sein, wir aber dennoch zumindest gut sein wollen.